Zwei IT-Fachleute unterhalten sich über Cybersicherheit und sehen sich einen Laptop an

Bedeuten mehr Cyberangriffe auch eine bessere Cybersicherheit?

Obwohl die Cybersicherheit immer stärker bedroht ist, steigt das Bewusstsein dafür nicht im selben Maße.

In diesem Artikel unserer in[ctrl]-Reihe beschäftigen wir uns mit den Risiken der Cyberkriminalität und der Notwendigkeit besserer Schulungen und stärkerer Sicherheitsvorkehrungen. 

Wenn Sie (noch) kein Opfer von Internetkriminalität geworden sind, können Sie sich glücklich schätzen – aber vielleicht nicht mehr lange. Zumindest sagen das die statistischen Daten.

Seit 2020 ist die Anzahl der Cybersicherheitsbedrohungen enorm gestiegen* – vom Spoofing über Datenschutzverletzungen bis hin zum Hacking und schweren Cyberangriffen. Und die Gefahren nehmen immer weiter zu.

Wenn Sie also zu den 69 % der Befragten bei unserer Cybersicherheitsumfrage gehören, denen bislang nichts Verdächtiges aufgefallen ist – haben Sie dann nicht einfach nur Glück gehabt? Und warum haben die Bedrohungen überhaupt so zugenommen?

Die Pandemie gab Cyberkriminellen die perfekte Gelegenheit, Unternehmen anzugreifen. Sie profitierten von falsch ausgerichteten Netzwerken, als die Arbeit im Homeoffice zur Norm wurde. Allein 2020 stieg die Zahl der Angriffe durch Schadsoftware um 358 %*.

Selbst als die Leute ins Büro zurückkehrten, gingen die Cyberangriffe weiter – und nahmen 2021 weltweit sogar um 125 % zu*. Und wie es aussieht, wird dieser Trend unvermindert anhalten.

Doch trotz der alarmierenden Zahlen gibt es eine große Kluft zwischen Wahrnehmung und Realität**. Nur 17 % der Unternehmen gaben an, einen Anstieg der Cybersicherheitsbedrohungen bemerkt zu haben. 

Vielleicht hatten sie einfach nur Glück. Aber vielleicht haben sie auch nur nicht gemerkt, welchen Gefahren sie ausgesetzt waren und sind, denn manchmal sind es gerade die unerkannten Gefahren, die am gefährlichsten sind.

Da mehr als 50 % der Unternehmen zu einem flexiblen, hybriden Arbeitsmodell übergegangen sind, sind sie angreifbarer denn je**. Doch vielleicht noch beunruhigender als das ist, wie wenige von uns sich dessen überhaupt bewusst sind.

Zur häufigsten Form aller Cyberangriffe gehört aktuell das Phishing. In unserem Beitrag zu Phishing-Angriffen erfahren Sie, wie Sie sich und Ihr Team am besten schützen können.  

Durch bessere Cybersicherheitsschulungen wächst Ihre Widerstandsfähigkeit

Illustration einer weiblichen Person, die an ihrem Schreibtisch arbeitet und von Symbolen zur Arbeitsplatzsicherheit umgeben ist

Ihr Unternehmen ist stärker gefährdet denn je, Ziel eines Cyberangriffs zu werden. Und diese Gefahr nimmt ständig zu. 

Dennoch sind sich nur sehr wenige Unternehmen dieser steigenden Gefahr bewusst, wie die Ergebnisse unserer Umfrage in Europa belegen. Dabei gaben allein 39 % der britischen Firmen an, 2022 Cyberangriffen ausgesetzt gewesen zu sein*. 

Das Problem besteht womöglich darin, dass viele Menschen einfach nicht wissen, wie eine Bedrohung der Cybersicherheit aussieht – was wiederum die große Frage aufwirft, welche Schulungen sie diesbezüglich erhalten haben, wenn überhaupt. 

Rund die Hälfte der Teilnehmer gab an, dass sie eine Schulung für das Sicherheitsbewusstsein bekommen haben. Dabei gibt es einige Unterschiede zwischen den europäischen Ländern. So haben zum Beispiel mehr Mitarbeiter aus Firmen in Deutschland (rund zwei Drittel) eine Sicherheitsbewusstseinsschulung erhalten als jene in Frankreich (37 %)**. 

Die andere Frage lautet, ob die Schulung überhaupt zielführend war. Denn während die Bedrohungen rasant zunehmen, heißt das noch lange nicht, dass das Bewusstsein dafür ebenso gestiegen ist. Zweifellos sollten Unternehmen unbedingt Schulungen für das Sicherheitsbewusstsein durchführen, um ihren Beschäftigten zu vermitteln, welche Gefahren es gibt und wie man sie erkennt. Schließlich kann man etwas, das man nicht kommen sieht, auch nicht aufhalten.

Unser Artikel zum Cyber-Resilienzplan enthält viele wertvolle Schulungstipps darüber, wie Sie sich auf Cyberangriffe vorbereiten und Ihr Unternehmen geschützt halten können. 

Sind Ihre Kollegen Ihr schwächstes Glied der Cybersicherheitskette?

Zwei Angestellte betrachten einen Laptop vor einem leuchtend gelben Hintergrund mit diversen Symbolen zum Thema Sicherheit und Konnektivität

Einer der größten Fehler, den die meisten Menschen in puncto Cybersicherheit machen, besteht darin zu denken, dass sie eine drohende Sicherheitsverletzung problemlos frühzeitig erkennen können. Doch leider werden die Cyberkriminellen immer geschickter und raffinierter. Da viele Mitarbeiter nicht wissen, welche Methoden zur Verletzung der Cybersicherheit verwendet werden, hinterfragen sie verdächtige Aktivitäten nicht und treffen auch keine fundierten Entscheidungen. 

Dabei sollten sie sich bei jeder Gelegenheit fragen: „Sollte ich da wirklich draufklicken?“ und „Könnte das ein Phishing-Angriff sein?“ 

Denn egal, wie robust Ihr technisches System auch ist: Der menschliche Faktor ist und bleibt die kritische Schwachstelle Ihrer Unternehmenssicherheit. Denn schließlich gehen sage und schreibe 82 % aller Sicherheitsverletzungen in Unternehmen auf von Menschen getroffene Entscheidungen zurück. 

Aber das ist vielen IT-Profis, die an unserer Umfrage zur Cybersicherheit teilgenommen haben, wohl auch nichts Neues. Sie sagten, dass die Kollegen die Gefahren direkt vor ihren Augen oft gar nicht als solche erkennen**.  

Ob sie nun Passwörter per E-Mail verschicken oder verdächtige Aktivitäten nicht melden: Immer sind es die Menschen, die die größte Sicherheitslücke und Schwachstelle im System sind**. 

Lesen Sie mehr darüber, wie Sie Sicherheitsbedrohungen eindämmen können. 

Kleine Unternehmen brauchen mehr Hilfe im Kampf gegen Cyberangriffe als große

Zwei IT-Mitarbeiter von Brother führen eine virtuelle Besprechung über Cybersicherheit durch

Was wäre, wenn Ihr Unternehmen einer Datenschutzverletzung unterläge oder Opfer eines Phishing-Angriffs würde? Wüssten Sie, was zu tun ist? 

Laut einer neuen globalen Studie* fehlt 7 von 10 kleinen bis mittelgroßen Unternehmen das nötige Wissen (oder Selbstvertrauen), um richtig auf Sicherheitsbedrohungen zu reagieren. Brothers Cybersicherheitsumfrage in[ctrl] bestätigt dieses Ergebnis. 

Sie verdeutlicht, dass kleinere Unternehmen den Anstieg der Cybersicherheitsbedrohungen zwar mit größerer Wahrscheinlichkeit bemerken als größere, aber mit geringerer Wahrscheinlichkeit wissen, wie sie damit umgehen sollen. Ob es nun darum geht, Gefahren zu erkennen oder richtig darauf zu reagieren: Immer fühlen sie sich der Sache nicht ausreichend gewachsen**. 

Für diese drei Sektoren sind Cybersicherheitsschulungen ein Muss

Drei Illustrationen, die die für Cybersicherheitsbedrohungen und -kriminalität gefährdeten Branchen symbolisieren: Bildungswesen, Gesundheitswesen und Einzelhandel

Drei Sektoren gibt es, die ihre Cybersicherheit mehr als andere erhöhen müssen, und zwar europaweit: Bildung, Gesundheitswesen und Einzelhandel**. 

Leider wurden gerade diese drei Sektoren besonders hart von der Pandemie getroffen und leiden noch immer unter ihren Folgen. 

Deshalb sollte es nicht verwundern, dass Sicherheitsschulungen auf ihrer Prioritätenliste nach unten gerutscht sind. Denn sie sind immer noch im Überlebensmodus. Dabei könnte ein Cyberangriff gerade in dieser Situation für sie verheerende Folgen haben. 

Die Ergebnisse unserer Forschungen zeigen, dass das Maß an Weiterbildungen zum Thema Cybersicherheit im Bildungswesen, Gesundheitswesen und Einzelhandel geringer ist als in anderen Sektoren**. 

Naturgemäß wurden in der IT-Branche, im Finanzwesen und im Dienstleistungsgewerbe mehr Cybersicherheitsschulungen durchgeführt als in anderen Branchen. Doch erstaunlicherweise haben auch 65 % der produzierenden Unternehmen nach eigenen Angaben Sicherheitsschulungen erhalten**. 

Möglicherweise ist der Mangel an Schulungen im Bildungs- und Gesundheitswesen und im Einzelhandel darauf zurückzuführen, dass hybride Arbeitsmodelle dort in wesentlich geringerem Maße eingeführt worden sind, sodass die Unternehmen der Auffassung sind, sie seien ausreichend geschützt und die Gefahr, einer Cyberattacke zu unterliegen hätten sich nicht geändert. Dabei sind die Gefahren – und ihre Folgen – größer denn je. 

Deshalb müssen diese drei Sektoren ihre Cybersicherheitsschulungen unbedingt ausweiten, und zwar schnell. Wie, erfahren Sie in unseren Beiträgen zum Thema Sicherheit. 

Können Sie es sich leisten, diesen Cybersicherheits-Fehler zu machen? 

Illustration eines Laptops mit einem gehackten Anmeldebildschirm. Um den Bildschirm herum sind fallende Münzen und Gelscheine zu sehen.

Cyberkriminalität kann ganz schön ins Geld gehen. Allein 2022 hat sie die Weltwirtschaft schätzungsweise 6,5 Billionen Euro gekostet, und Experten gehen davon aus, dass diese Zahl bis 2025 auf fast 10 Billionen ansteigen wird*. 

2022 waren britische Unternehmen mit Kosten von durchschnittlich 4.907 Euro besonders stark von Cyberkriminalität betroffen. Mittelgroße und große Unternehmen traf es in finanzieller Hinsicht mit durchschnittlich 22.664 Euro sogar noch härter. 

Wenn ein Unternehmen eine Datenschutzverletzung erleidet, gehen die Folgen oft weit über die ersten finanziellen Verluste hinaus. Die Kosten, die damit verbunden sind, die Datenschutzverletzung zu beheben und sich von den Folgen der dadurch bedingten Ausfallzeiten zu erholen, können schnell außer Kontrolle geraten**. In unserem Beitrag über Phishing-Angriffe erfahren Sie, wie viel ein Cyberangriff Ihr Unternehmen kosten kann. 

Da die Cyberkriminellen immer raffinierter werden, müssen Firmen in allen Teilen der Welt in modernere Sicherheitsvorkehrungen investieren, ihre Cybersicherheitsschulungen regelmäßig aktualisieren und (vor allem die größeren von ihnen) Cybersicherheitsexperten einstellen, um ihre Verteidigungslinien auszubauen. Nicht bald zu handeln, könnte ein kostspieliger Fehler sein. 

*Quelle: AAG – Die jüngsten Cyberkriminalitätszahlen von 2023 (letzte Aktualisierung im Mai 2023) 

**Quelle: Cybersicherheitsumfrage Brother’s in[ctrl]  

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