Matthias Kohlstrung - Geschäftsführer von Brother

Brother@Work: Interview mit Geschäftsführer Matthias Kohlstrung

“Es geht darum, sich mit Ideen und Denkansätzen einzubringen, auch wenn diese nicht sofort auf Begeisterung stoßen. Wichtig ist dabei, die Ausdauer zu haben, diese Ideen in die Tat umzusetzen. Dabei gilt, dass man sich in einem Unternehmen wie Brother nicht als Einzelkämpfer versteht. Erfolg ist das Ergebnis einer Teamleistung.“ 

Im Format Brother@Work erzählen unsere Mitarbeiter von ihrem Arbeitsalltag, ihren Karrierewegen und aktuellen Marktentwicklungen. Matthias Kohlstrung, Geschäftsführer der Brother International GmbH, gibt den Auftakt.

Matthias Kohlstrung begann seine Karriere bei Brother bereits im Jahr 1991. Seit 2014 ist er Geschäftsführer der Brother International GmbH. Auf dem Brother Blog erzählt er, wie sich der Druckermarkt seit Beginn seines Eintritts verändert hat, welche aktuellen Herausforderungen es gibt und wie Brother damit umgeht.

Herr Kohlstrung, Sie sind nun bereits seit fast 30 Jahren bei Brother. Was war die größte Veränderung, die Sie während dieser Zeit miterlebt haben?

Die größte Veränderung für Brother war der Weg vom klassischen Büromaschinen-Hersteller, zum IT-Dienstleister, der den Kunden in den Mittelpunkt stellt. Für den Kunden ist die Hardware meist Mittel zum Zweck einer Prozessoptimierung. Mit unserer “At Your Side”-Philosophie unterstützen wir ihn zu jedem Zeitpunkt dabei, diese Optimierung erfolgreich durchzuführen. Wir sind damit ein strategischer Partner, der ganzheitliche Lösungen anbietet.

Im September ist der Brother Blog gestartet. Als Geschäftsführer kommen Sie hier als Erster zu Wort. Welche Erwartungen haben Sie an den Blog, was versprechen Sie sich davon? Über welche Themen würden Sie gern etwas lesen?

Für mich erfüllt sich ein kleiner Traum mit diesem Blog. Bisher haben wir uns darauf konzentriert, unsere Produkte auf unserer Homepage in jeder Art und Form zu präsentieren. Mit diesem Blog, welchen wir ganz bewusst “Kompass” genannt haben, wollen wir Themen rund um Brother und seine Stakeholder beleuchten. Wir wollen mit unseren Anwendern auf eine neue Art in Kontakt treten und uns über Themen austauschen bzw. berichten, die uns als Brother-Gruppe beschäftigen. Natürlich wird es auch um Produkte und Lösungen gehen, jedoch immer im Kontext unserer Anwender und deren Themen und Fragen. Und es soll auch um gesellschaftliche Themen wie Nachhaltigkeit gehen. Ich freue mich schon sehr auf den Diskurs und das Feedback der Leser unseres Blogs.

Kürzlich wurden neue Software-Lösungen (Brother Upgrades) und Kennzeichnungslösungen (TD4D, TD4T) eingeführt. Die Bereiche Solution Printing und Kennzeichnungslösungen spielen eine wichtige Rolle in der Strategie. Was unternimmt Brother um in diesen Segmenten zu wachsen?

Mit den neuen Serien TD-4D und TD-4T hat Brother nun professionelle Etikettendrucker mit Thermodirekt- und Thermotransfer-Drucktechnologie im Kennzeichnungs-Portfolio.

Der Office-Druck-Markt hat über die letzten Jahre ein negatives Wachstum erfahren. Brother verzeichnet jedoch immer noch ein positives Wachstum – und zwar vor allem im Small- and Medium-Business-Umfeld. Hinzu kommt, dass der Etikettendruck in seiner hochgradigen Diversifizierung ein erhebliches Wachstum erlebt. Hierauf hat Brother in den letzten Jahren ein besonderes Augenmerk gelegt. Mit Domino ist im Jahr 2015 ein Unternehmen Teil der Brother-Gruppe geworden, das sich weltweit mit hochprofessionellen Kennzeichnungssystemen im Produktionsumfeld beschäftigt. Die Erfahrungen und Entwicklungen Dominos in diesem Bereich helfen uns, unter dem Markennamen Brother entsprechende Labelling-Lösungen für den Small- und Medium-Business-Anwender zu etablieren. Im Bereich der Office-Beschriftung sehen wir uns bereits seit einigen Jahren als Marktführer. Nun gilt es diese Marktführerschaft auch in anderen vertikalen Märkten zu entwickeln. Hierzu wird es in den kommenden Jahren eine Vielzahl von Kennzeichnungslösungen aus dem Hause Brother geben, die diesen Anspruch zusammen mit unseren Channel-Partnern untermauern. 

Die Digitalisierung ist eines der wichtigsten Themen, die branchenübergreifend die Wirtschaft bestimmen. Welche Chancen und Herausforderungen sehen Sie hier für Brother?

Unter Digitalisierung verstehe ich vor allem das Thema Prozessoptimierung. Hier geht es darum, in der Unternehmensorganisation die gewohnten und auch gelebten Arbeits- und Ablaufprozesse zu hinterfragen. Auf diese Fragen liefern wir Antworten, die unsere Anwender effizienter und flexibler machen werden. Zum Anderen bedeutet Digitalisierung neue, sogenannte disruptive Geschäftsmodelle zu etablieren. Bis vor einigen Jahren war es üblich, Drucker zu kaufen und dann selbst zu betreiben. Diese Art des Nutzungsverhaltens stellt Brother mit dem MPS (Managed Print Services) auch für den Small und Medium Anwender völlig auf den Kopf. Statt MPS könnte man unseren Ansatz auch Printing as a Service (PaaS) nennen. Der Anwender muss sich nicht mehr mit dem Betrieb einer Drucklandschaft und dem Management dieser Infrastruktur beschäftigen.

Gibt es ein Produkt, das aus Ihrer Sicht aktuell unterschätzt wird, von dem Sie sich aber viel versprechen? 

Sämtliche Lösungen rund um die Themen Kennzeichnung und Auto ID. Aufgrund von Normen und Gesetzen wird das Thema der bedarfsgerechten Kennzeichnungspflicht nicht nur im Pharmazie- und Lebensmittel-Bereich immer anspruchsvoller. Ein Beispiel: Der Hofladen eines Landwirts kommt nicht umhin auch seine Produkte mit entsprechenden Verfalls- und Herkunftsdaten zu kennzeichnen. Hier sehen wir enormes Potenzial – gerade auch für unsere Channel Partner.

Brother hat sich dazu verpflichtet, als Unternehmen verantwortungsvoll, ethisch und nachhaltig zu handeln.  Was tut das Unternehmen, um dieser Verpflichtung nachzukommen?

Brother als Stakeholder ist in jeder Beziehung – nach innen wie nach außen – ein Unternehmen, das Nachhaltigkeit anstrebt. Unsere “At Your Side”-Philosophie  bezieht sich nicht nur auf den Menschen, sondern auch auf unsere Umwelt. In Zeiten, in denen die Wissenschaft bezüglich des Klimawandels angezweifelt wird, ist es umso wichtiger, dass Unternehmen sich zum Beispiel für den Erhalt des Regenwaldes aktiv einsetzen. So unterstützen wir die NGO Cool Earth, die den Erhalt des Regenwaldes anstrebt.  Wir engagieren uns aber auch lokal in vielen kleinen Projekten, um diese Welt ein kleines bisschen zu einem besseren Ort zu machen. Denn wir haben nur diese eine Welt. 

In Ihrer langen Zeit bei Brother haben Sie das Unternehmen intensiv kennenlernen und auch mitgestalten können. Was macht Ihrer Ansicht nach die Brother-Kultur aus? Wie leben Sie persönlich die Brother-Kultur? 

Für mich war der Start bei Brother vor rund 28 Jahren ein Glücksfall. Zu keinem Zeitpunkt, habe ich bestimmte Positionen oder eine Karriere als solche angestrebt. Mich hat aber schon immer die Herausforderung gereizt, eine interessante Aufgabe zu lösen. Mit den Aufgaben ist auch die Verantwortung gewachsen. Aus dieser Logik heraus sehe ich mich heute als Sachbearbeiter mit einem etwas höheren Entscheidungsrahmen, welchen ich zur Erfüllung meiner Aufgaben nutze. Das beschreibt auch gut unsere Kultur, die auch von unserer Philosophie geprägt ist. Mit “At Your Side” dürfen sich auch Mitarbeiter Herausforderungen stellen und lernen, sie gemeinsam zu bewältigen. 

Was empfehlen Sie jungen Kollegen, die neu bei Brother einsteigen – wie können diese das Unternehmen aktiv mitgestalten und voranbringen?

Vor allem sollten sie so sein, wie sie sind. Auf keinen Fall sollten sie versuchen, etwas oder jemand zu sein, den sie glauben, vorgeben zu müssen. Und dann ist es wichtig, dass sie sich mit eigenen Ideen und Denkansätzen  einbringen, auch wenn diese nicht sofort auf Begeisterung stoßen. Es geht vor allem auch darum, die Ausdauer zu haben, diese Ideen in die Tat umzusetzen. Dabei gilt, dass man sich in einem Unternehmen wie Brother nicht als Einzelkämpfer versteht. Erfolg ist das Ergebnis einer Teamleistung. Fehlerkultur bedeutet damit auch, dass man die Fehler nicht allein macht und zu verantworten hat. Ergo: Sich Herausforderungen zu stellen, wäre ein guter Anfang.

Herr Kohlstrung, zuletzt würden wir gerne noch zwei persönliche Fragen stellen. Worauf sind Sie in Ihrer Laufbahn bei Brother besonders stolz?

Stolz ist eine Vokabel, die mir nicht wirklich gut über die Lippen kommt. Ich glaube auch nicht, dass ein Gefühl wie Stolz etwas im unternehmerischen Selbstverständnis zu suchen hat. Allerdings liegt mir viel daran, wie wir als Teil der Brother-Gruppe einen möglichst großen Beitrag zum Ganzen erbringen können – und das vor allem durch die Menschen, die aus meiner Sicht den wesentlichen Unterschied machen: unsere Mitarbeitenden.

Was ist Ihr Motivationsgeheimnis? Gibt es etwas, das Ihnen bei der Bewältigung eines stressigen Tages hilft?

Das Wort Stress ist leider grundsätzlich eher negativ besetzt. Stress ist aber überlebensnotwendig. Nicht täglich und vor allem nicht überdosiert. Der “Stress”, um bei dieser Vokabel zu bleiben, dem ich in meinem Job ausgesetzt bin, ist überwiegend positiver Stress. Ich möchte die Antwort in folgende, philosophische Worte fassen: Suche Dir eine Aufgabe, die Dir Freude bereitet und Du musst Dein ganzes Leben lang nicht arbeiten.

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