Hilfspolizist notiert FALSCHPARKER UND DRUCKT STRAFZETTEL AUS.

Bisphenol A: Warum die Chemikalie ab 2020 in Thermopapier verboten ist

Bisphenol A (BPA) gehört zu den am meisten produzierten Chemikalien weltweit. Es wird in zahlreichen Produkten aus Kunststoff sowie auf Thermopapier verwendet, wo es als Farbentwickler dient. Immer mehr Studien zeigen jedoch, dass BPA ein besorgniserregender Stoff ist, der Mensch und Umwelt schädigt. Deshalb wird Bisphenol A ab dem 1. Januar 2020 aus Gründen des Gesundheitsschutzes in Thermopapier verboten. Was das für den Einzelhandel bedeutet, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was ist Bisphenol A?

Bereits seit den 1960er Jahren wird BPA hergestellt, heute sind es 3,8 Millionen Tonnen pro Jahr. Die vielseitige Chemikalie dient als Ausgangsstoff für Polycarbonate und Epoxidharze. Sie findet sich daher in zahlreichen alltäglichen Produkten wie:

  • Konservendosen, Trinkflaschen und anderen Lebensmittelverpackungen
  • Gehäusen elektronischer Geräte wie PC oder Smartphone
  • CDs, DVDs oder Blu-rays
  • Kunststoffbesteck und -spielzeug
  • Bodenbelägen, Lacken und Klebstoffen
  • Kassenzetteln, Fahrscheinen oder Eintrittskarten aus Thermopapier

Der Weg von BPA in Körper und Umwelt

Die Gefahr von Bisphenol A liegt darin, dass sich die Chemikalie aus den Kunststoffen oder vom Thermopapier lösen kann, dann über Hautkontakt in den Organismus eindringt und sich dort anreichert. BPA konnte bereits in Urin, Blut und Gebärmuttergewebe des Menschen nachgewiesen werden. Studien zufolge kann das bei Ungeborenen zu Entwicklungsstörungen im Gehirn führen, das Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen steigen und Männer könnten unfruchtbar werden. Besonders für Kleinkinder ist BPA-Thermopapier giftig und sollte daher außerhalb ihrer Reichweite bleiben.

Auf verschiedenen Wegen gelangt der Stoff auch in die Umwelt, wo er aufgrund seiner östrogen-ähnlichen Wirkung die Fortpflanzung und Entwicklung von Tieren beeinträchtigen kann.

Verzicht auf Bisphenol A: Eine europäische Entscheidung

Die Europäische Chemikalienagentur hat deshalb im Dezember 2017 entschieden, Bisphenol A auf die Kandidatenliste für das REACH-Zulassungsverfahren zu setzen. Die Liste enthält alle für Mensch oder Umwelt besorgniserregenden Stoffe, die zunehmend durch weniger schädliche Alternativen ersetzt werden sollen. Ab 2020 darf BPA bei der Papierherstellung deshalb nicht mehr hinzugefügt werden. Die Toleranz liegt bei einer maximalen Konzentration von 0,02 Prozent. Dieser Restwert ergibt sich aus der Verwendung von recyceltem Papier. Deshalb muss auch Thermopapier ab 2020 so gut wie BPA-frei sein.

Auswirkungen des BPA-Verbots für den Einzelhandel

Die EU-Chemikalienverordnung REACH räumt Verbrauchern das Recht ein, über besonders besorgniserregende Stoffe in Produkten informiert zu werden – darunter auch über BPA. Genannt werden müssen alle Inhaltsstoffe dieser Art, deren Konzentration 0,1 Prozent übersteigt. Die Auskunftspflicht gilt sowohl für Hersteller als auch Lieferanten und Händler. Um die Anfrage zu stellen, können Verbraucher die App „Scan4Chem“ des Bundesumweltamtes nutzen.

STRAFZETTE FÜR FALSCHPARKER WÜRDEN AUS MOBILEM DRUCKER GEDRUCKT.
Auch die auf Thermopapier gedruckten Knöllchen müssen zukünftig freivon Bisphenol A sein. 

Konfliktreich ist das BPA-Verbot für Thermopapier vor allem im Hinblick auf die Belegausgabepflicht, die ab 2020 gilt. Demnach müssen Unternehmen, die Registrierkassen nutzen, jedem Kunden einen Beleg in Papierform oder digital aushändigen.

Drucklösungen mit BPA-freiem Thermopapier

Wer seine Kassenbons weiterhin auf Papier erstellt und bisher auf BPA-Thermopapier gedruckt hat, sollte nun auf eine Variante ohne Bisphenol A umsteigen. Solange noch Papier mit BPA-Anteilen verwendet wird, sollte es im Restmüll entsorgt werden. Das senkt das Risiko, dass der Stoff beispielsweise in Recyclingpapier oder Pizzakartons zurück in den Kreislauf gelangt.

Die verschiedenen Kennzeichnungs- und Drucklösungen von Brother verwenden ausschließlich BPA-freies Thermopapier und lassen sich so bedenkenlos und flexibel einsetzen, beispielsweise im Laden oder Außendienst. Entdecken Sie die mobilen Kennzeichnungslösungen für den Einzelhandel und ihre BPA-freien Verbrauchsmaterialien aus Thermopapier.

Mehr zu Kennzeichnungslösungen für den Einzelhandel

Mehr zu BPA-freiem Thermopapier

Weiter zur Kategorie Branchentrends

Ähnliche Artikel

Zurück zum Seitenanfang