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Business-Weihnachtskarten gestalten und drucken

Die Business-Weihnachtskarte ist so ähnlich wie eine Visitenkarte. Denn sie bleibt im Gedächtnis. Oder eben nicht.

Zum Christmas Card Day am 9. Dezember 2022 hat Brother zusammen mit Druckerei-Experten untersucht: Welche innovativen Gestaltungsmöglichkeiten und Techniken bieten Druckereien heute an? Wohin geht der Trend für Weihnachtskarten und was sollten Unternehmen lieber vermeiden? 

Goldglänzend, mit UV-Lack, Prägung oder als schlichtes Strukturpapier mit handschriftlicher Note? Beim Designen und Drucken von Weihnachtskarten gibt es inzwischen unzählige Möglichkeiten. Die Qual der Wahl führt nicht selten zu einem „Zuviel“ an Gestaltung und Effekten. 

Unternehmen, für welche die Business-Weihnachtskartenkultur noch Neuland ist, verlassen sich deshalb gern auf den kompetenten Rat von erfahrenen Drucktechnikern, die wissen, welche Drucker für welche Art von Druckverfahren benötigt werden und worauf es bei der Gestaltung und dem Druck von Weihnachtskarten im Wesentlichen ankommt.

Worum es bei der Weihnachtskarte eigentlich geht

„Die klassische Business-Weihnachtskarte kommt in der Regel ohne Schnickschnack aus. Sie ist keine Werbung und auch nicht unbedingt ein Element zur Kundenbindung“, stellt Holger Krapp, Mediengestalter und Inhaber von indexdigital, einer Digitaldruckerei aus Wiesbaden, klar: „Es geht um eine Geste gegenüber Kunden und Lieferanten, ein Dankeschön für eine gute Zusammenarbeit nach einem erfolgreichen Jahr.“ Dafür brauche es nicht zwangsläufig aufwändige Verfahren. Unternehmen, die dennoch gerne etwas ganz Besonderes an ihre Kunden senden wollen, setzen dem Mediengestalter zufolge vor allem auf schöne Papiere, häufig in Verbindung mit einer Prägung oder Heißfolienprägung eines Elements. „Man kann auch Elemente, wie z.B. einen Stern, ausstanzen. Dafür wird heutzutage auf eine Laserstanzung zurückgegriffen“, erklärt der Experte. Der Vorteil dieser Verarbeitung sei: „Man benötigt kein Werkzeug und keine spezielle Maschine zum Stanzen. Der Laser ist, je nach Maschine, unglaublich filigran. So lassen sich beispielsweise Schneeflocken bis ins kleinste Detail ausschneiden und darstellen.“

Motive bei Weihnachtskarten: Was ist Trend?

Überhaupt: Die nachgefragten Motive bei Weihnachtskarten sind bei der Mehrzahl aller Geschäftskunden von indexdigital überwiegend ziemlich klassisch: „Auf fast allen Weihnachtskarten, die wir produzieren, finden sich neben Schreibschriften Christbaumkugeln, Tannenzweige und Nikolausmützen“, zieht Krapp Bilanz. 

In seiner vierköpfigen Druckerei in Wiesbaden druckt Krapp im Schnitt zwischen 15 bis 40 Weihnachtskarten-Sets pro Jahr: 80 Prozent davon seien „Standard“, beispielsweise durch Verwendung eines hochwertigen Papiers oder eine Veredelung. Einen Trend zu neuen oder anderen Motiven sieht der Mediengestalter mit Blick auf die letzten Jahre nicht. Hin und wieder gebe es aber Unternehmen, die etwas völlig Neues ausprobierten. 

„Bei der Weihnachtskarte lassen wir es gerne krachen. Die Intention ist, ganz klar, Spaß im Alltagsstress.“

 
So auch die Druckerei selbst. „Die ungewöhnlichste Weihnachtskarte, die ich je gestaltet und gedruckt habe, war definitiv unsere eigene“, sagt Krapp und lacht. „Unsere Digitaldruckerei macht nur wenig bis keine Werbung. Bei der Weihnachtskarte lassen wir es aber gerne krachen“, verrät er: „Jedoch nicht hinsichtlich aufwendiger Veredelungsvarianten. Die Intention dahinter ist vielmehr Spaß. Der Alltagsstress ist ernst genug.“

Das kommt auf Kundenseite scheinbar gut an: „Wir haben zu Weihnachten einmal einen lustigen Hardcover-Gedichtband auf Papier gedruckt, das nach Zimt riecht – mit Illustrationen aus unserem Betrieb“, erzählt der Druckerei-Inhaber. Im vergangenen Jahr entwickelte das Team ein komplettes DIY-Brettspiel als „Weihnachtskarte“ mit überaus guter Resonanz bei den Kunden: „Jeder Mitarbeiter wurde als Spielfigur gedruckt. Wie in einer echten Druckerei muss man im Spielverlauf Aufträge abarbeiten. Zugegeben: nicht sehr weihnachtlich, aber so beliebt, dass wir das Produkt bald sogar extern anbieten“, kündigt Krapp an.

Papierauswahl: „Der Trend geht zum haptischen Erlebnis“ 

Doch auch für die, die es eher klassisch mögen, ist guter Rat teuer: Die Wahl des richtigen Papiers ist dabei eine essentielle Komponente angesichts der Vielzahl an Papiersorten und -herstellern am Markt. „Stark nachgefragt sind vor allem ungestrichene Papiere“, weiß der Drucker. Doch wie unterscheiden sich diese überhaupt von gestrichenen Papieren? 

„Ein gestrichenes Papier ist der gängige Standard: Es fühlt sich ganz glatt an, wie Foto- oder Bilderdruckpapier. Ungestrichene Papiere sind dagegen viel rauer“, erläutert der Digitaldrucker. Auch Papiere mit leichten Prägungen würden immer öfter angefragt, so Krapp: „Der Trend der letzten Jahre geht eindeutig zum haptischen Erlebnis – nicht nur bei Weihnachtskarten.“ 

Heißfoliendruck oder Sleekingfoliendruck?

Fragt sich nur noch, welche Druckverfahren die richtigen sind, um aus der Masse der Business-Weihnachtskarten hervorzustechen und aufzufallen: Heißfoliendruck und Sleekfoliendruck sind dabei zwei der gängigen Techniken. Indexdigital setzt hiervon nur die sogenannte Sleekingfolie für die Weihnachtskarten ein: „Da wir rein digital arbeiten, benutzen wir gern dieses Pendant zur Heißfolie. Sie haftet überall dort, wo Toner gedruckt wurde – vom Prinzip her nichts Neues“, findet der Experte. Er verwendet die Technik bevorzugt, um damit strukturierte Medien zu veredeln.

Der Vorteil aus seiner Sicht: „Es wird gegenüber der Heißfolie kein Prägestempel benötigt. Das bedeutet: Zeit- und Kostenaufwand sind geringer.“ Zudem können bei der Sleekingfolie auf jedem Bogen wechselnde Motive veredelt werden – in der Weihnachtszeit natürlich vorzugsweise in Gold, Silber, Kupfer oder Roségold. Optisch gesehen gibt es dem Druck-Experten zufolge hierbei keinen großen Unterschied zur Heißfolienprägung, sofern der Drucker den richtigen Mix aus Walzendruck, Temperatur, Geschwindigkeit beim verwendeten Papier trifft.

„Ein Nachteil ist natürlich, dass hierbei nicht geprägt wird. Und auch das Sleeken braucht, je nach Papier, seine Zeit“, wägt Krapp ab. Bei der klassischen Heißfolienprägung, die jede Offsetdruckerei macht, benötigt man für die Prägung des Motivs einen Prägestempel aus Messing, der vom Stempelmacher zuerst angefertigt werden muss: „Das Fräsen und Lasern der Vorlage kostet je nach Größe zwischen 30 bis 130 Euro. Ist der Prägestempel fertig, kann man ihn rund 100.000 Mal verwenden“, klärt er auf. Heutzutage habe jedoch kaum einer noch Zeit, um auf eine Bestellung zu warten. 

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Besonderer Eyecatcher: Flash-Lack 

Als weitere Möglichkeit der Veredelung bietet sich außerdem transparent-leuchtender Flash-Lack an, den z.B. Siebdruckereien anbieten: Dieser wird erst durch den Handyblitz sichtbar und ist ansonsten nicht zu sehen. „Der Gag daran ist, dass man mit dem Handy erst ein Foto mit Blitz machen muss, um den Text lesen zu können“, so der Drucker.

Ein solches „Special“ muss jedoch nicht zwingend sein. Auch die handgeschriebene Weihnachtskarte ist noch längst nicht „out“, findet Holger Krapp. Schlichte Karten mit persönlichen, handgeschrieben Texten beeindrucken ihn persönlich besonders: „Handschriftliche Anrede oder Grußzeilen sorgen für eine persönliche Note und stechen immer heraus.“

Das sollten Unternehmen bei Weihnachtskarten vermeiden

Damit die Weihnachtskarte gut ankommt, sind zudem einige Faustregeln beim Designen zu beachten: „Hier gilt nach wie vor: Weniger ist mehr“, bekräftigt der Mediengestalter: „Man sollte nicht zu viele verschiedene Elemente, Farben und Veredelungsmöglichkeiten mischen, sondern diese eher reduzieren.“ Als Designer überzeugen ihn vor allem Karten, die durch ihre Schlichtheit auffallen - nicht durch knallige Farben oder ein "Veredelungsgewitter": „Aufpassen muss man bei Kunden, die zuviel auf einmal wollen, etwa Strukturpapier mit UV-Lack für glänzende Elemente nebst Prägung“, warnt er. Sein zusätzlicher Tipp: „Einen Wow-Effekt kann man bereits nur durch ein anderes Format erreichen, das schon beim Gang vom Briefkasten zurück ins Auge sticht“. 

Noch eine weitere Empfehlung hat der Druckerei-Inhaber parat: „Unternehmen sollten nicht jedes Jahr die gleiche Karte versenden. Genauso gut könnte man sich das Geld für Druck und Porto sparen und eine Rundmail schreiben. So ein Weihnachtsgruß geht jedoch unter.“

Nicht zuletzt gehe es beim Design und Druck von Weihnachtskarten auch um eine passgenaue, individuelle Beratung: „Als Druckern ist es uns wichtig, einen guten Job zu machen und lieber etwas mehr als zu wenig zu beraten, damit Kunden sich wohl fühlen und erfolgreich mit den Produkten sind“, betont der Digitaldrucker und rät zur Entspannung: „Bei Weihnachtskarten gibt es kein Richtig oder Falsch. Am Ende ist es immer auch eine Geschmackssache, welches Papier ich nehme sowie ob und wie ich veredele.“

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