Mensch Berührt Fintech Hologramm

Wie Fintechs die Digitalisierung der Finanzbranche vorantreiben

Mobiles Bezahlen, Finanz-Vergleichsportale und innovatives Online-Banking  – Fintech-Unternehmen zeigen etablierten Anbietern in vielen Bereichen, wie moderne Finanzdienstleistungen funktionieren. Werden traditionelle Banken also bald überflüssig? Wir erklären die Fintech-Entwicklung in Deutschland und verdeutlichen, warum sich Tradition und Moderne in der Finanzbranche oft gut verbinden lassen.

Start-ups als Innovatoren im Finanzsektor

Fintech-Unternehmen entwickeln digitale Lösungen für zahlreiche Finanzdienstleistungen – darunter Internet-Banking, mobiles Bezahlen und Online-Plattformen. Oft handelt es sich bei den Unternehmen um innovative Start-ups, die traditionellen Betrieben aus der Finanzbranche zunehmend Konkurrenz machen. Dank ihrer agilen und projektorientierten Arbeitsweise können sie neue Ideen schneller als etablierte Konzerne in marktreife Produkte überführen – was den Big Playern des Marktes zunehmend Sorgen bereitet. Auf dem Fintech-Markt befinden sich außer Start-ups aber auch größere Unternehmen, die sich im Zuge der Digitalisierung auf ein von neuen Technologien geprägtes Terrain wagen.

Der Begriff „Fintech“ setzt sich zusammen aus „Financial Services“ und „Technology“. Entsprechenden Unternehmen geht es um eine optimale Kombination beider Bereiche. Ähnliche Namensvarianten gibt es auch in anderen Märkten. Dazu zählen beispielsweise die Versicherungsbranche (Insurtech), der Gesundheitssektor (HealthTech) und der Immobilienbereich (Proptech).

Fintechs in Deutschland: Hoffnung auf eine bessere Zukunft

Während die Branche in bestimmten Ländern bereits boomt, hat Deutschland diesbezüglich noch Aufholbedarf. Die Gründe für die schleppende Entwicklung hierzulande sind vielfältig. Da es in Deutschland viele etablierte Banken und Finanzdienstleister gibt, sehen sich junge Unternehmen mit Hürden konfrontiert. Im stark von Kundenvertrauen geprägten Finanzsektor ist der Wechsel zu einem neuen Anbieter immer von einer bestimmten Motivation abhängig, die stärker als die Zweifel vor dem Unbekannten sein muss. Die Folge: Kunden bleiben oft bei ihrem gewohnten Anbieter.

Zudem zahlen viele Deutsche weiterhin gerne mit Bargeld. Kreditkarten oder mobile Zahlungsmethoden werden seltener als in vielen anderen Ländern genutzt. Auch der Gesetzgeber macht es Start-ups durch komplexe Vorgaben für Finanzgeschäfte nicht einfach, sich auf dem Markt zu entfalten.

Blog-Digitalisierung-Fintechs-B1
Fintechs setzen auf mobiles Bezahlen per Smartphone

Trotz der herausfordernden Umstände gibt es diverse Unternehmen, die Innovationskraft auf dem Feld der technologiegestützten Finanzdienstleistungen zeigen und ihr Geschäftsmodell hierzulande etabliert haben. Folgende Auswahl verdeutlicht, welches Potenzial die Fintech-Branche bietet:

N26: Das auf Mobile-Banking spezialisierte Fintech mit Sitz in Berlin floriert insbesondere seit dem Erhalt der Banklizenz im Jahr 2016. Vor allem jüngere Kunden entscheiden sich für ein Konto bei der modernen Direktbank N26, die sich auf die Nutzung via Smartphone spezialisiert. Über 60 Prozent der Nutzer sind unter 35 Jahren. Der in über 20 europäischen Ländern aktive Finanzdienstleister hat inzwischen bereits mehr als 3,5 Millionen Kunden.

Finanzcheck.de: Auch das Online-Vergleichsportal aus Hamburg verdeutlicht, wie sich Unternehmen mit innovativen Ideen auf dem Finanzmarkt behaupten können. Über die Website lassen sich Ratenkredite verschiedener Anbieter miteinander vergleichen. Zudem ist es möglich, persönliche Beratungen zu zahlreichen Kreditformen zu erhalten. Finanzcheck.de gewann 2017 die Auszeichnung für das beste Online-Portal in der Kategorie „Finanzen & Versicherungen“.

Deposit Solutions: Das Fintech bezeichnet sich selbst als Vorreiter im Bereich des Open Banking. Es geht dem Unternehmen darum, die hauseigene Open Banking-Plattform für Einlagengeschäfte zu etablieren und so Banken und Sparer zusammenzuführen. Die Online-Plattform von Deposit Solutions verbindet schon heute Banken aus 18 europäischen Ländern. Das Einlagevolumen beträgt über 14 Milliarden Euro.

Die Vorteile und Herausforderungen der Fintechs

Fintechs halten viele Vorteile bereit. Da entsprechende Lösungen auf innovative Technologien wie Blockchain, künstliche Intelligenz und Cloud-Features zurückgreifen, erhöht sich die Effizienz gegenüber traditionellen Prozessen. Kunden profitieren davon durch schnelle, automatisierte und personalisierte Nutzungserlebnisse, die dank Internet von praktisch jedem Ort und Endgerät aus möglich sind. Effizientere Prozesse bedeuten zudem Kosteneinsparungen, die an die Kunden in Form günstiger oder kostenloser Dienstleistungen weitergereicht werden können. Unternehmen erschließen sich so neue Kundenkreise, die mehr und mehr Vertrauen in die Dienste gewinnen – auch hinsichtlich des Datenschutzes.

Zusätzlich zu den Vorzügen gibt es auch Herausforderungen. Traditionelle Geldhäuser verfügen über eine bewährte Vertriebsstruktur. Entsprechend groß ist das Kundenvertrauen. Hinzu kommen die größeren Kapitalreserven etablierter Banken. Fintech-Unternehmen müssen insbesondere in der Anfangszeit auf Investoren hoffen, die genug Kapital bereitstellen und auch bei Rückschlägen nicht sofort abspringen.

Die Vorteile moderner Fintechs und traditioneller Finanzdienstleister lassen sich durch Kooperationen kombinieren. Während beispielsweise Banken die Infrastruktur, das Kapital und die Kundenbasis bereitstellen, liefern Fintechs Agilität und innovative Produkte. Beide Anbieter können so gemeinsam an Lösungen arbeiten, die ein Unternehmen alleine kaum stemmen könnte.

Innovative Technologien wie Open Banking wichtig für Dienstleister

Banken und Fintechs müssen sich stets an Technologie-Trends orientieren, um mit dem Markt Schritt zu halten. Open Banking etwa ermöglicht Kunden neue Nutzungserlebnisse, weil Banken via Programmierschnittstellen (API) einen Teil ihrer Daten für Dritte öffnen. Nutzer können so Dienste von Drittanbietern dazu verwenden, Transaktionen oder sonstige Buchungen zu tätigen. Die Ziele sind eine Steigerung des Nutzungskomforts und die praktische Bündelung von Dienstleistungen.

Fintech-Trends im Blick behalten

Fintech-Unternehmen und innovative Lösungen werden die Finanzbranche immer stärker prägen. Entsprechend lohnt es sich für junge Fintech-Start-ups und etablierte Banken gleichermaßen, immer auf dem neuesten Stand des technologischen Fortschritts zu bleiben, um keinen Trend zu verpassen.

Mobile Bezahlmethoden zählen zu den wichtigsten Bereichen für Fintech-Anbieter. Unser Beitrag „Trend-Monitor: Mobile Payment – Bezahlen mit dem Smartphone“ gibt Ihnen einen Überblick darüber, welche Möglichkeiten es hinsichtlich Mobile Payment in Deutschland inzwischen gibt.

Weiter zur Kategorie Branchentrends

Ähnliche Artikel

Zurück zum Seitenanfang